Ich schlender so dahin, da bleibt mein Blick an einem offenen Fenster im 2. Stock hängen. An diesem positioniert eine alte Frau drei Teddybären. Sie reiht sie neben einander auf, mit dem Rücken zur Straße. Dabei scheint sie mit ihnen zu reden, doch bis zu mir gelangen die Worte nicht. Scheinbar zufrieden mit dem Arrangement, legt sie ihre Ellenbogen auf das Fensterbrett und lässt in hausmeisterlicher Manier ihren Blick, über die Köpfe der Stofftiere, die Straße entlang gleiten. Ich bieg ab.
Drei Gassen weiter, seh ich einen Mann, der einen Plüschbären im Arm trägt. Ja was is denn da los? Hab ich was versäumt? Ist heut Welt-Teddybär-Tag? Mir ist das jetzt alles fast ein bisschen unheimlich. Ich geh auf der anderen Straßenseite, ein wenig versetzt hinter dem Mann und schau immer wieder rüber. Ich kann’s halt nicht glauben. Aber ich erkenn ganz deutlich die genähten Teddy-Ohren und den Plüschkopf und einen kurzen braunen Fell-Arm. Ich bin fast gleichauf mit dem Mann als es plötzlich „click“ macht. Ein tiefer Gluckser rutscht aus meinem Mund. Das ist ein Baby! Ein Baby im Teddybär-Overall! Es schaut nur der Kopf und ein Arm aus der Jacke. Der angestaunte Hauch an Verwirrung löst sich auf, ich überhol und spazier fröhlich erleichtert in den Tag.
*Die Ratschkattl in meiner Definition, ist eine begeisterte Erzählerin von belanglosen Alltagsbegebenheiten.
grins, richtig mitgelebt 🙂