zuhause, mit mir – persönliche Einsichten, wie sie kommen und gehen, einfach rausgeschrieben, in Zeiten der „Krone“
Das Kaffeehäferl zur Linken, lese ich einen Artikel aus der ZEIT-Ausgabe Juli 2019. Nicht weiter ungewöhnlich, denn ich kenn niemanden, der es schafft DIE ZEIT jede Woche auszulesen. Ich bin thematisch in Mitten von Kuhfladen („Fladen des Lebens“, DIE ZEIT N°29) und völlig aus der Zeit gefallen. Plötzlich massives Magenflattern. Ich denk, na was ist denn jetzt los? Die Welle der Erkenntnis schwappt auf mich ein. Covid-19-Ausnahmezustand. Wie ein begossener Pudel sitze ich da und lege den Kopf, erstaunlich hundegetreu, zur Seite. Könnt ich meine Ohren aufstellen, ich tät’s. Eine Anspannung zieht durch meinen Körper, ich erstarre. Und dann schaltet sich mein Bewältigungsmodus ein. Ein tiefer Atemzug löst sich aus meiner Lunge, pfeift durch meine Lippen ins Freie. Gleich hinter der Realitätswahrnehmung winkt mir die Leichtigkeit zu. Sie will meine Aufmerksamkeit. Ich schaffe es nicht gleich, ihr vertrauensvoll zurückzuwinken, aber ich bewege mich langsam auf sie zu. Ich weiß, sie ist hilfreich. Sie kommt mir entgegen. Durch ihre Unbekümmertheit stolpert sie öfters, immer mit klamaukhaften Verrenkungen, die mich zum Lachen bringen. Wir nähern uns an. Ich mach einen Schluck Kaffee, der Magen hat sich beruhigt.